Imkerei Fischer

Honiggewinnung

Vom Bienenstock in den Honigtopf!

Der Honig wird nicht direkt von den Bienen gesammelt, sonder von ihnen erzeugt, und zwar aus dem Nektar von Blüten und Pflanzen.

Um den kleinen Honigmagen einmal mit Nektar zu füllen, muss eine Biene  ca. 1500 Blüten anfliegen. Bis bescheidene 500g Honig entstehen können, müssen die Bienen den Nektar von rund 2 Millionen Blüten sammeln. Aus einem Liter Nektar entstehen nach einem komplizierten Fermentierungsprozess ca. 300 g reiner Blütenhonig.

Die Verarbeitung beginnt bereits beim Sammeln des Blütennektars. Einen kleinen Teil behält die Biene für sich, um Ihre Energieverluste zu ersetzen. Der größere Teil der Ernte wird bereits beim Heimflug von der Sammelstelle zum Bienenstock in der Honigblase mit Enzymen und weiteren Stoffen angereichert. Die Enzyme, welche aus der Kopfdrüse der Biene stammen, spalten bereits in der Honigblase die im Nektar enthaltene Saccharose in Frucht- und Traubenzucker auf. Dieser Vorgang, auch Invertierung genannt, ist es, der den Honig für den Menschen so leicht verdaulich macht. Zurück im Bienenstock, überlässt die Sammelbiene ihre Ernte den Kolleginnen, welche den  Nektar mit Enzymen vermischen. Dabei wird dem Nektar Wasser entzogen. Frischer Blütennektar enthält 70 Prozent Wasser, reifer Honig hat nur noch einen Wassergehalt von ca. 18 Prozent.

Der Umgewandelte und mit Enzyen angereicherte Nektar wird dann in Form eines Tröpfchens in eine Wabe abgelegt. Der reife Honig wird von den Bienen zwecks Konservierung in den Waben abgelegt und mit Wachs verschlossen.


Unser Honig – ein Geschenk der Biene an den Menschen!

Der gewonnene Honig dient in erster Linie dem Bienenvolk als Nahrung. Der Honig liefert den Bienen die energiespendenden Kohlehydrate. Die übrigen Nährstoffe, wie Eiweiß, Fette, Mineralstoffe und Vitamine, erhalten die Bienen aus dem sehr eiweißhaltigen Blütenpollen. Der Antrieb zum Sammeln von Nektar und Pollen entspringt einem Urinstinkt der Bienen, sich genügend Nahrungsvorräte für den Winter zu sichern.

Honigtau –der Rohstoff für den Waldhonig

Der Imker unterscheidet zwischen Blütenhonig, welcher aus dem Nektar der Blüten entsteht, und den Honigtauhonigen; diese werden auch als Waldhonig bezeichnet. Für die Honigtauhonige sammeln die Bienen die zuckerhaltigen Tropfen der verschiedenen pflanzensaugenden Insekten (Lecanien), welche die eigentlichen Honigtauerzeuger sind. Diese Insekten leben überwiegend auf grünen Pflanzen, am liebsten auf Nadel- und Laubbäumen. Die wichtigsten Wirtspflanzen von Honigtauerzeugern sind bei den Nadelbäumen, die Rottanne, die Weißtanne und die verschiedenen Kiefernarten, sowie Lärchen und Fichten. Bei den Laubbäumen sind es vor allem die Eiche, die Linde und die Ahorn. Unsere Bienen sammeln die zuckersüßen Ausscheidungen und verarbeiten sie auf die selbe Art  weiter, wie es beim Blütenhonig der Fall ist.

Honigtauhonige sind in der Farbe dunkler als Blütenhonige und im Geschmack kräftiger. Sie haben einen würzigen Geschmack und sind außerdem mineralienreicher als Blütenhonige.

Was braucht man für ein Kilogramm Honig?

4 kg Nektar

100.000 Sammelflüge

2 bis 10 Millionen Blüten

die Tagesarbeit 10.000er Bienen

Die Honigernte

An den Wachsdeckeln erkennt der Imker, ob der Honig reif ist. Ist dies der Fall, kann die Honigentnahme erfolgen. Zuerst wird die Honigwabe aus dem Bienenvolk entnommen und die Bienen werden wieder in das Bienenstock gesetzt, danach werden die verdeckelten  Honigwaben in den Schleuderraum gebracht. Hier wird die Wachsschicht mit einer speziellen Gabel entfernt.

Diesen Vorgang nennt man Entdeckeln; hernach werden die vollen entdeckelten  Honigwaben mittels Zentrifugalkraft, in einer Honigschleuder vom Honig entleert. Dieser wird gesiebt und einige Tage in Honiglagerkannen umgefüllt, damit die restlichen Wachspartikel an die Oberfläche aufsteigen, von wo sie dann abgeschöpft werden. Der Honig ist nun fertig zur Verpackung.

Kristallisation von Honig!

Honig ist ein Naturprodukt, daher kann er sich während der Lagerzeit verändern . Das Kristallisieren des Honigs ist ein natürlicher Vorgang, der bei  jeder Honigsorte unterschiedlich lange dauert. Die Kristallisation ist unter anderem abhängig vom Gehalt an Trauben- und Fruchtzucker, dem Wassergehalt und der Lagertemperatur.

Helle Honige mit einem hohen Traubenzuckeranteil (Blütenhonige)  kandieren schneller als Honigtauhonige (Waldhonig), in denen der Fruchtzuckeranteil überwiegt.

Einmal kristallisierter Honig kann im Wasserbad bei einer Temperatur von 38 bis max. 40 Grad wieder flüssig gemacht werden. Ist die Temperatur höher, werden die hitzeempfindlichen wertvollen Inhaltstoffe des Honigs zerstört.